Hörsysteme stoppen Wissensverlust

„Wer Hörprobleme hat, aber nichts dagegen unternimmt, riskiert eine Minderung der Denkfähigkeit und den Verlust erworbenen Wissens.“

Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen mit Unterstützung des „Forum Besser Hören“ und der „Fördergemeinschaft Gutes Hören“. Diese Untersuchungen belegen:

Gutes Hören und Verstehen erhält das geistige Leistungsvermögen. 

Wir leben in einer Informations- und Kommunikationsgesellschaft.

Wer die gegebenen Informationen nicht schnell verarbeiten und umsetzen kann, hat schnell Schwierigkeiten mitzuhalten und im Leben zurecht zu kommen.

Gerade ältere Menschen haben damit Probleme. Es ist schon lange belegt, dass die Fähigkeit zur Kommunikation und zum „Informationsmanagement“ mit zunehmendem Alter immer mehr nachlässt. 

Durch eine Schwerhörigkeit kommen die Informationen teils nur bruchstück-haft oder überhaupt nicht im Gehirn an, dadurch braucht die Bearbeitung der Informationen mehr Zeit und Anstrengung oder wird sogar nur noch ungenügend bewältigt. Die erschwerte Aufmerksamkeit verbraucht vermehrt Kraft und führt schneller zur Ermüdung. 

„Das Hörzentrum speichert Laute und Geräusche nach einer auftretenden Schwerhörigkeit noch einige Jahre. Danach wird der Speicher gelöscht“. Das führt dazu, dass die Wahrnehmung, Erkennung und Entschlüsselung von Geräuschen mehr und mehr Zeit und geistige Energie in Anspruch nehmen als bei gut Hörenden. 

Bei einer Hörminderung bekommt das Hörzentrum weniger oder gar keine Signale mehr. In diesen Arealen wird das Gehirn durch Impulse nicht mehr aktiviert. 

Für die eigentliche Verarbeitung der Informationen sind weniger Kapazitäten vorhanden. Um das auszugleichen ist eine erhöhte Konzentration erforderlich, die schnell zur Überlastung führt.

Menschen mit einem Hör- und Verständlichkeitsproblem „schalten schnell ab“.

 

Einerseits ziehen Hörverlust bedingte Intelligenzminderung Leistungsverluste durch Missverständnisse und Wahrnehmungsfehler nach sich. 

Andererseits ist vor allem aber auch der „Langzeitspeicher“ im Gehirn betroffen. Erworbenes Wissen oder Erfahrungen gehen ebenfalls verloren. 

Das mögliche Leistungsniveau in der Kommunikation wird nicht mehr erreicht. 

Dazu kommt, dass Hörgeminderte weniger offen sind für Neues, Interaktionen und Kontakt mit anderen Menschen meiden, vereinsamen und teilweise auch auf akustische Informationen durch Fernsehen oder Radio verzichten. 

Dieser soziale Rückzug fördert jedoch die Unteraktivierung des Gehirns und damit geht die geistige Leistungsfähigkeit noch weiter zurück.

Es ist wichtig sich der Kommunikation-Schwäche bewusst zu werden, die Scheu vor modernen Hörgeräten abzulegen und sich rechtzeitig zu informieren, ob und wann Hörgeräte eine richtige Hilfe sein können.

Fragen Sie Ihren HNO-Facharzt.

Quelle: U. Schäfer nach Otology Heft 3/2003